Großbritannien. Auch unbehandelte Parkinson-Patienten
lassen sich durch finanzielle Anreize zu vermehrter Leistung bewegen. Der
Effekt wächst mit der Höhe des Geldeinsatzes. Allerdings unterscheidet
sich dabei ihre Gehirnaktivität von derjenigen Gesunder. So findet man
normalerweise mit zunehmender Motivation eine vermehrte Erregung in der
präfrontalen und nasenseitig gelegenen Hirnrinde sowie im Thalamus. Dies
ist bei unbehandelten Parkinson-Kranken nicht der Fall. Stattdessen nimmt
bei ihnen die Aktivität im Kleinhirnwurm zu, was vermutlich ein
kompensatorischer Prozess ist. Diese Beobachtungen machten I. K. Goerendt
und Mitarbeiter in einer Vergleichsstudie an neun Parkinson-Patienten und
neun gesunden Kontrollpersonen. Alle Teilnehmer lösten räumliche
Suchaufgaben, während ihre Gehirnaktivität mittels
Positronenemissionstomografie erfasst wurde. Für richtiges Verhalten gab
es zur Belohnung kleine Geldprämien. Die Ergebnisse der Untersuchung
zeigen, dass Motivation trotz Dopaminmangel erfolgen kann. Möglicherweise
gibt es im Gehirn zwei unterschiedliche Motivationssysteme, von denen nur
eines von Dopamin abhängig ist.
I.K.
Goerendt u .a: Reward processing in health and Parkinson´s disease.
Cerebral Cortex 2004 (14) 73-89 |