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Dr. Dr. H. Mück (Köln)

 

Anregungen für Parkinson-Kranke

Startschwierigkeiten überwinden

Startschwierigkeiten („Freezing“) beim Gehen oder beim Überschreiten von (scheinbaren) Hindernissen sind typisch für die Parkinsonsche Erkrankung. Eigene oder fremde Kommandos können Impulse setzen und darüber hinweghelfen. Finden Sie heraus, auf welches Kommando Sie besonders gut ansprechen. Mitunter eignet sich Marschmusik, die man über einen Walkman hört. Als Hilfsmittel hat sich auch ein Gehstock bewährt, der an seinem unteren Ende einen kleinen ausklappbaren Querbalken hat, über den der Patient seinen Fuß hinweg hebt. Bei Bedarf kann ein Begleiter seinen Fuß vor den Kranken stellen, damit dieser darüber steigt und so startet.

Treppen steigen trainieren

Lassen Sie ein zweites Treppengeländer anbringen. Üben Sie mit Ihrer Krankengymnastin das Treppensteigen, insbesondere wenn Sie zu Hause Wendeltreppen haben. Mitunter ist es sinnvoll, Treppen rückwärts hinunterzusteigen.

Spezialgeschirr nutzen

Parkinson-Patienten benötigen zum Essen längere Zeit und profitieren daher von Warmhaltetellern. Idealerweise sollten diese Haftfüße (Saugnoppen) und einen erhöhten Tellerrand haben, um einer zitternden Hand Rechnung zu tragen.

Schreibhilfen verwenden

Zu den häufigen Begleiterscheinungen einer Parkinsonschen Erkrankung gehören Schreibschwierigkeiten. Sie äußern sich darin, daß die Schrift immer kleiner und - sofern die Hände zittern - auch krakeliger wird. Anfänglich kann man sich das Schreiben erleichtern, indem man entweder Stifte und Kugelschreiber mit dickem Griff verwendet oder den Griff umwickelt und so verdickt. Eine weitere Alternative ist die Benutzung eines Personal Computers (PC). Ein PC läßt sich heute an öffentliche Datennetze anschließen. So kann er die Kommunikation mit anderen Menschen fördern und einer durch die Krankheit geförderten sozialen Isolierung entgegenwirken.

Sich vorteilhaft kleiden und schminken

Gepflegtes Aussehen steigert nicht nur das eigenen Wohlbefinden, auch die Umwelt reagiert auf einen äußerlich attraktiven Menschen meist günstiger als auf einen „verwahrlost“ wirkenden. Leider fördern die Verhaltensveränderungen infolge der Parkinsonsche Erkrankung (wie Zittern, Steifheit, unbewegte Mimik) Vorurteile der Umwelt. Es empfiehlt sich deshalb, diese nicht durch andere „Äußerlichkeiten“ noch zusätzlich zu fördern.

An den eigenen Intellekt glauben: Manche Parkinson-Patienten lassen sich durch Berichte verunsichern, die behaupten, daß Parkinson-Kranke gehäuft an einer Demenz erkranken. Ein solcher Zusammenhang ist jedoch keineswegs gesichert. Parkinson-Patienten verlieren nicht ihren Intellekt, sie nutzen ihn lediglich langsamer. Den Tempoverlust im Vergleich zu jüngeren Menschen können die Betroffenen oft durch ihre meist größere Lebenserfahrung ausgleichen.

Urlaubsmedikation im Handgepäck aufbewahren

Immer wieder kommt es vor, daß Gepäckstücke auf Urlaubsreisen verloren gehen oder verzögert das Ziel erreichen, insbesondere bei Flugreisen. Führen Sie deshalb ihre Antiparkinson-Medikamente möglichst im Handgepäck bei sich. Da sich ein Urlaub mitunter ungewollt verzögert (durch Streiks, Unfälle usw.), ist es ratsam, lieber einen größeren („Sicherheits-„)Vorrat an Arzneimitteln in den Urlaub mitzunehmen.

Anti-Parkinson-Medikamente nur langsam absetzen

Anti-Parkinson-Medikamente dürfen nie schlagartig ersatzlos abgesetzt werden, da hierdurch ein lebensbedrohlicher Zustand (Parkinson-Krise) ausgelöst werden kann. Wenn die Diagnose sicher feststeht, sollten Sie diese bei jedem Arzt-/Zahnarztbesuch erwähnen.

dPV-Notfallkarte bei sich führen

Es kann vorkommen, daß Sie einmal nicht in der Lage sind, die Umwelt über Ihre Grundkrankheit zu informieren,  beispielsweise weil Sie in einer „Off-Phase“ sind, Dyskinesien die Kommunikation erschweren oder ein Unfall Ihr Bewußtsein beeinträchtigt hat. In einer solchen Situation, hilft die von der dPV entworfene Notfallkarte weiter. Parkinson-Betroffene sollten sie möglichst immer bei sich führen.

Sexualität weiterhin genießen

Es besteht kein Grund zur Sorge, daß sexuelle Aktivität die Parkinson-Krankheit verschlimmern könnte. Eher das Gegenteil ist der Fall. Denn ein befriedigendes Sexualleben verhilft oft zu einer guten seelischen Verfassung . Und diese nutzt der Krankheitsbewältigung eher, als daß sie ihr schadet.

Sexualleben umgestalten

Natürlich wirkt sich der Krankheitsverlauf auch auf das Sexualleben aus. So müssen Parkinson-Kranke lernen, Freude und Interesse am Partner vermehrt verbal auszudrücken. Denn in fortgeschritteneren Stadien fällt dies mimisch und motorisch schwerer. Offene Gespräche wirken zudem oft wie ein Stimulans. Auch ist es wichtig, das Sexualleben mit Fluktuationen der Symptomatik bzw. der Wirkungsdauer der Parkinson-Medikamente abzustimmen. Mitunter ist es sinnvoll, langjährig eingespielte Verhaltensmuster zu ändern. So kann ein Rollentausch erforderlich werden, wenn die sexuelle Aktivität ursprünglich vom Parkinson-Kranken ausging und dieser jetzt immer seltener die Initiative ergreifen kann.

Fachkliniken für Parkinson-Patienten kennen

Viele Akutkrankenhäuser verfügen über ausgezeichnete Fachabteilungen für Neurologie. Allerdings sind diese Einrichtungen nicht für längere und komplexere Behandlungen (inklusive Schulung, Physiotherapie, Sprachtherapie usw.) konzipiert, wie sie bei der Parkinsonschen Erkrankung oft nötig  werden. Diese Lücke füllen Fachkliniken, von denen es mittlerweile 9 in Deutschland gibt. Hier sind die Anschriften:

1.   Gertrudis-Klinik Biskirchen, Karl-Ferdinand-Broll-Str. 2-4, Tel. (06473) 305-0, Fax (06473) 305-57, Ärztlicher Direktor: Dr. med. Ferenc Fornadi, Chefarzt: Dr. med. Michael Werner

2.   Klinik Ambrock, Klinik für Neurologie, Universität Witten/Herdecke, Ambrocker Weg 60, 58091 Hagen, Tel. (02331) 974312, Fax (02331) 974312. Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. W. Greulich

3.   Landesfachkrankenhaus Stadtroda, Abt. Neurologie mit Fachbereich für Parkinsonkranke, Bahnhofstraße 1a, Tel. (036428) 56369. Fax (036428) 56390, Chefarzt: Prof. Dr. med. Valentin Wieczorek

4.   Paracelsus Elena Klinik, Klinikstraße 16, 34128 Kassel, Tel. (0561) 6009-0, Fax (0561) 6009-125, Chefärztin: Dr. med. Gudrun Ulm

5.   Paracelsus Nordseeklinik Helgoland, Invasorenpfad, 27498 Helgoland, Tel. (04725) 8030, Fax (04725) 80327, Chefärztin: Dr. med. Anne-Rose Mantkowski-Vandenberg

6.   Parkinson Klinik Bad Nauheim, Franz-Groedel-Straße 6, 61231 Bad Nauheim, Tel. (06032) 781-0, Fax (06032) 781100, Ärztliche Direktorin: Priv.-Doz. Dr. med. Alexandra Henneberg

7.   Parkinson-Klinik Wolfach, Kreuzbergstraße 12-16, 77709 Wolfach/Schwarzwald, Tel. (07834) 9710, Fax (07834) 4930, Chefarzt: Dr. med. Gerd Fuchs

8.   Schloßberg-Klinik Wittgenstein, Klinik für Parkinson und Multiple Sklerose, Schloßstraße 40, 57334 Bad Laasphe, Tel. (02752) 101-0, Fax (02752) 349, Chefarzt: Prof. Dr. med. Hayo J. Schipper

9.   Waldklinik Bernburg Neurologische Klinik - Behandlungszentrum für Parkinsonkranke, Keßlerstraße 8, 06406 Bernburg, Tel. (03471) 366053, Fax (03471)363200, Leitende Ärzte: Dr. med. Irene Gemende, Dr. med. Georg Gemende

10. Fachklinik Ichenhausen - Neurologische Abteilung mit Fachbereich Morbus Parkinson, Krumbacher Straße 45, 89335 Ichenhausen, Tel. (08223) 99-1034, Fax (08223) 99-1050