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Schlafstörungen Parkinson-Kranker werden noch stiefmütterlich behandelt

Finnland. Schlafstörungen beklagen je nach Quelle bis zu 98 Prozent aller Patienten mit idiopathischem Parkinson. Erstaunlicherweise spricht aber nur die Hälfte der Kranken dieses Problem spontan an, wie M. Partinen in einem Übersichtsaufsatz berichtet. Das wahre Ausmaß des Leidens bleibt daher oft verborgen. So kommt es, daß Schlafstörungen vermutlich zu den am wenigsten untersuchten Aspekten der Parkinson-Krankheit gehören.

    Typische Klagen betreffen Einschlafschwierigkeiten, häufigeres nächtliches Erwachen, Probleme beim Umdrehen im Bett, schmerzhafte Beinkrämpfe, nächtliches Wasserlassen (aufgrund einer unvollständig entleerten Blase) und Tagesmüdigkeit. Meist intensivieren sich die Schlafstörungen im Verlauf der Parkinson Erkrankung. Mit dem ja oft erhöhten Alter der Patienten scheinen sie nicht zusammen zu hängen.

    Ursachen von Schlafstörungen Parkinson-Kranker sind mitunter schwer zu beurteilen, da sie auch Folge der Medikation (L-Dopa) oder einer Depression sein können, die das Grundleiden häufig begleitet. Je nach Situation helfen dann am besten geeignete L-Dopa-Darreichungsformen (Retardpräparate), lang wirksame Dopaminagonisten oder Antidepressiva.

   Wie eine Studie von S. Schwalen und Mitarbeitern bei jungen Parkinson-Patienten zeigt, hängen deren Schlafstörungen überwiegend mit dem Schweregrad der nächtlichen motorischen Beeinträchtigungen zusammen. Einschlafstörungen scheinen die Schlafzufriedenheit mehr zu beeinflussen als Durchschlafstörungen. Durchschlafstörungen werden vermehrt von Patienten mit einer L-Dopa-Tages-Dosis von mehr als 400 mg geklagt.

   Auf ein ganz anderes Schlafphänomen weisen L. J. Currie und Mitarbeiter hin. Die amerikanischen Neurologen erfuhren von 162 Parkinson-Patienten, daß ein Drittel einen günstigen „Schlafeffekt“ registrierte, sich also nach dem Erwachen eine gewisse Zeit weniger beeinträchtigt fühlte. Sollte es einen solchen Effekt geben, müßte man ihn beispielsweise auch bei der Arzneimitteldosierung berücksichtigen.

M. Partinen: Sleep disorder related to Parkinson´s disease. J. Neurol. 1997 (244, Supp. 1) S3-S6; S. Schwalen et al.: Subjektive Schlafstörungen bei Early-onset-Parkinson-Patienten. Akt. Neurologie 1997 (24) 110-113; L. J. Currie et al.: Clinical correlates of sleep benefit in Parkinson´s disease. Neurology 1997 (48) 1115-1117