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Parkinson-Differentialdiagnose durch Tremormessung

von Prof. Dr. G. Deuschl, Neurologische Klinik der Universität Kiel

   Früh- und Differentialdiagnose des M. Parkinson gehören nach wie vor zu den schwierigsten medizinischen Aufgabenstellungen. Eine wesentliche Hilfe bietet seit einiger Zeit die Möglichkeit, Tremor apparativ und damit objektiv zu erfassen und zu analysieren. Die Methode wurde von einer Arbeitsgruppe der Universitäten Freiburg und Kiel entwickelt. Sie bedient sich der Ableitung von Muskelströmen und Bewegungssignalen, wobei die registrierten Signale einer Spektralanalyse unterzogen werden. Sie verwertet zwei Zielgrößen: Frequenz und Amplitude. Die Diagnose nutzt drei Standardableitungen, die den Tremor in Ruhe, bei frei gehaltenem Arm und beim Halten eines Gewichts von 1.000 Gramm prüfen. Schon diese Kurzbeschreibung verdeutlicht den erfreulich geringen Untersuchungsaufwand. Eine klinische Bewertung der Ergebnisse ist wie bei allen technischen Untersuchungen erforderlich.

 

    Folgende Beurteilungen sind möglich:

1.   Ruhetremor: Ruhetremor ist immer pathologisch.

2.   Haltetremor: Beim Gesunden liegt die Frequenz zwischen 6 und 11 Hz. Niedrigere Frequenzen sind pathologisch (siehe Abb. 1).

 

3.   Tremoramplitude: Vergrößerte Amplituden des Haltetremors sind ein Indiz für Pathologie.

4.   Fehlende Reduktion der Tremorfrequenz bei Gewichtsbelastung: Gewichtsbelastung vergrößert die schwingende Masse und senkt dadurch die Eigenfrequenz der Hand. Eine solche Frequenzabnahme fehlt beim Parkinson-Tremor (siehe Abb. 2).

5.   Abnorme Synchronisation zwischen antagonistischen Muskeln: Beim Parkinson-Tremor zeigen antagonistische Muskeln eine hohe Koheränz, deren Phase meist um 180 Grad verschoben ist. Diese fehlt beim Gesunden.