USA. Parkinson-Patienten
sind sturzgefährdet. Wie S. Grill aufzeigt, hilft ein einfacher
„Reichweite-Test“, das individuelle Fallrisiko abzuschätzen. Dazu
fordert man die Kranken auf, sich seitlich zu einer Wand aufzustellen. Auf
dieser befindet sich ein Maßband, mit dem man die Reichweite mißt. Nun
fordert man den Patienten auf, aus dem Stand heraus so weit mit der
rechten Hand horizontal nach vorne zu reichen, wie es ihm möglich ist,
ohne zu fallen oder einen abfangenden Schritt machen zu müssen. Dieser
Test wird sicherheitshalber einmal wiederholt. Ist die Reichweite geringer
als 30 cm, sollte man den Patienten umgehend in physiotherapeutische
Behandlung überweisen und ihm eine Gehhilfe verordnen.
Grill stützt seine Empfehlungen auf Erfahrungen mit 37
Parkinson-Kranken, von denen 12 weniger als 30 cm weit reichen konnten. In
dieser Gruppe stürzte anschließend jeder dritte. Bei den restlichen
Patienten traf das gleiche Schicksal nur jeden sechsten. Fast alle
gestürzten Patienten hatten sich weder an die physiotherapeutischen
Empfehlungen gehalten, noch eine Gehhilfe benutzt.
Der amerikanische Neurologe sieht im Reichweiten-Test eine
einfache, billige und nützliche Methode, um Sturzrisiken zu beurteilen.
S. Grill: Postural instability in Parkinson´s
disease. Maryland
Medical 1999 (48) 179-181
|