Frankreich/Irland.
Krankhaft gesteigerte Speichelabsonderungen werden häufig bei
Parkinson-Patienten beobachtet. Bis vor kurzem war ungeklärt, ob diesem
Phänomen eine vermehrte Speichelproduktion oder eher Schluckstörungen zu
Grunde liegen. Wie eine Studie von H. Bagheri und Kollegen jetzt aufzeigt,
zeichnen sich Parkinson-Kranke durch eine deutlich geringere
Speichelproduktion aus, wenn man sie mit Personen entsprechenden Alters
und Geschlechts vergleicht. An diesem Unterschied ändert auch eine
typische Parkinson-Medikation nichts. Übermäßiger „Speichelfuß“
Parkinson-Kranker scheint also vor allem auf Schluckstörungen zu beruhen.
Bisherigen Studien zur gleichen
Fragestellung fehlten oft größere Teilnehmerzahlen und eine
Kontrollgruppe, so dass die Ergebnisse teilweise widersprüchlich
ausfielen. Mit 83 Parkinson-Kranken und 65 Kontrollpersonen schließt das
französisch-irische Wissenschaftlerteam jetzt die Lücke. Die Autoren
hatten bei allen Studienteilnehmern morgens zwischen 9 und 11 Uhr die
innerhalb von zwei Minuten produzierte Speichelmenge gemessen. Dazu legten
sie einen Baumwolltupfer unter die Zunge, der vorher und anschließend
gewogen wurde. Während sein Gewicht bei Kontrollpersonen im Durchschnitt
auf 834 mg anstieg, wog er bei medizierten Parkinson-Patienten nur 535 und
bei neu erkrankten (und deshalb noch unbehandelten) Kranken 447 mg.
H.
Bagheri u.a.: A study of salivary secretion in Parkinson´s disease.
Clinical Neuropharmacology 1999 (22) 213-215
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