Deutschland. Junge
Parkinson-Kranke sind mit ihrer sexuellen Funktionsfähigkeit und ihren
sexuellen Beziehungen signifikant unzufriedener als gleichaltrige gesunde
Personen. Vermutlich hängt dies vor allem damit zusammen, dass die
Kranken auch signifikant depressiver und häufiger arbeitslos bzw. frühberentet
sind als vergleichbare Personen in der Normalbevölkerung. Denn unter
anderen wichtigen Gesichtspunkten unterscheiden sie sich kaum, wie etwa in
ihrer Grundeinstellung zur Sexualität oder in der Häufigkeit des
Geschlechtsverkehrs. Weniger
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medizinische Fakten (wie
Krankheitsstadium oder die Medikation) als vielmehr seelische und soziale
Folgen des Leidens scheinen somit das sexuelle Erleben junger
Parkinson-Kranker nachhaltig zu beeinflussen. Ausmaß bzw. Häufigkeit von
Depression und Arbeitslosigkeit (Frühberentung) standen jedenfalls in
keinem Verhältnis zu wichtigen Krankheitsvariablen (wie Dauer, Stadium,
UPDRS-III-Score oder Arzneimittelkonsum).
Diese
möglichen Zusammenhänge beschreibt
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eine Studie von H.
Jacobs und Kollegen, an der sich 121 Parkinson-Patienten und 126 in Alter
und Geschlecht entsprechende Kontrollpersonen beteiligten. Die Patienten
waren im Durchschnitt rund 45 Jahre alt und litten durchschnittlich bereits
seit rund 8 Jahren an einem Morbus Parkinson.
H.
Jacobs u.a.: Sexuality in young patients with Parkinson´s disease: a
population based comparison to healthy controls. 52. Jahrestreffen der
American Academy of Neurology. 4. Mai 2000 in San Diego (USA). Abstract in
Neurology 2000 (54, Suppl. 3) A374: P05.113
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