USA. Im Verlauf einer
sechsmonatigen placebo-kontrollierten Studie bessern sich motorische Störungen
Parkinson-Kranker bei 16 Prozent der Teilnehmer auch unter Placebo.
Bezogen auf einen einzelnen Untersuchungstermin findet man 8 bis 9 Prozent
„Responder“. Wer gerade respondiert, kann von Untersuchungszeitpunkt
zu Untersuchungszeitpunkt schwanken. Alle motorischen Störungen sind
prinzipiell „placebo-sensibel“, tendenziell vor allem jedoch
Bradykinesie und Rigidität. Geschlecht, Alter, Erkrankungsausmaß und
Erkrankungsdauer scheinen keinen Einfluss auf Placebo-Effekte bei
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Parkinson-Kranken
zu haben.
Auf diese nicht nur für das
Design von Arzneimittelstudien wichtigen Aspekte machen C. G. Goetz und
Kollegen aufmerksam. Die amerikanischen Wissenschaftler reanalysierten
eine sechsmonatige Studie, die einen Dopaminagonisten mit Placebo
verglich. Um wirklich nur „harte“ Fakten zu erfassen, legten die
Autoren die Meßlatte für eine „Besserung“ relativ hoch: Eine solche
wurde nur dann angenommen, wenn sich der motorische UPDRS-Gesamtscore im
Vergleich zur Ausgangssituation um mindestens 50
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Prozent bzw. um wenigstens
2 Punkte in jeweils zwei motorischen Bereichen gebessert hatte.
Da (neue) Placebo-Effekte zu jedem
Untersuchungszeitpunkt erkennbar waren, regen Goetz und Kollegen an, künftige
Studien mit Anti-Parkinson-Medikamenten mindestens für eine Dauer von 6
Monaten zu planen.
C.
G. Goetz u. a.: Objective changes in motor function during placebo treatment
in PD. Neurology 2000 (54) 710-714
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