Niederlande. Möglicherweise
hat der zur Parkinson-Krankheit führende Dopamin-Mangel auch Vorzüge. So
scheinen Parkinson-Patienten seltener von Schlaganfällen betroffen sein,
wie die Ergebnisse einer Studie von A. Korten und Kollegen andeuten. Die
Untersuchung ging der Frage nach, wie oft bei 1.516 Schlaganfallspatienten
zusätzlich auch die Diagnose „Parkinson“ gestellt worden war.
Ausgehend von der Häufigkeitsverteilung in der Allgemeinbevölkerung
hatten die Autoren mit 30 Fällen gerechnet. Tatsächlich fanden sich nur
acht Personen mit der Doppeldiagnose. Für Parkinson-Patienten würde dies
bedeuten, dass ihr relatives Risiko für einen Schlaganfall lediglich 0,27
beträgt.
Die Autoren weisen darauf hin, dass die Datenlage zu den Zusammenhängen
zwischen Morbus Parkinson und Schlaganfall sehr widersprüchlich ist. Ihre
eigenen Studienergebnisse werten sie als möglichen Hinweis darauf, dass
sich ein Dopaminmangel bei eingeschränkter Hirndurchblutung günstig
auswirken kann. Denn in diesen Situationen scheint Dopamin neurotoxisch
wirken zu können. Andererseits kommt auch Rauchen als erklärendes
Verbindungsglied in Betracht: Rauchen fördert bekanntlich Schlaganfälle,
während es vor der Parkinson-Krankheit zu schützen scheint. Rauchen könnte
somit ebenfalls erklären, warum sich weniger Parkinson-Kranke unter den
Schlaganfalls-Patienten finden, als es der Bevölkerungsverteilung
entspricht.
A.
Korten u.a.: Stroke and idiopathic Parkinson´s disease: Does a shortage
of dopamine offer protection against stroke? Movement Disorders 2001 (16)
119-123
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