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Beweglich durch Trampolinspringen

von Ursula Schüssler, Praxis für Krankengymnastik & Integrative Bewegungstherapie, Birlenbach

   Obwohl der Nutzen von Krankengymnastik für Parkinson-Patienten gesichert ist, steht sie doch bei weitem nicht im Vordergrund des Behandlungsprogramms. Vermutlich liegt dies daran, dass eindrucksvolle und schnelle Besserungen – wie man sie unter medikamentöser Therapie beobachtet - in der Krankengymnastik eher die Ausnahme sind. Dennoch gibt es auch hier Überraschungen, wie folgende Kasuistik zeigt.

    Bei dem heute 55-jährigen Herrn S. trat 1994 eine Parkinson-Krankheit auf, die bereits 1999 zur Berentung führte. In diesem Jahr begann Herr S. eine krankengymnastische Behandlung, die seine nächtlichen Schmerzen etwas linderte und die Medikamentenmenge reduzieren half. Eine auffällige Besserung stellte sich im Jahr 2000 ein, als Herr S. testweise mit Trampolinspringen begann (rundes Minitrampolin, siehe Foto). Herr S. registrierte, dass er nach dem Springen mit fast normaler Schrittlänge wieder gehen konnte (keine Trippelschritte und kein Schlurfen mehr). Nachts konnte er etwas besser schlafen, insbesondere auf Schmerzmittel verzichten. Auch die Antiparkinson-Medikation ließ sich verringern. Allerdings hält der Effekt des Trampolinspringens meist nur ein bis zwei Tage an.

    Auf welche Weise Trampolinspringen die Parkinson-Symptomatik bessert, ist noch unklar. Vermutlich spielen mehrere Effekte eine Rolle, wie der Aufforderungsreiz des Trampolins, das vermehrte Training von Koordination und Gleichgewicht, das neue Erleben von Leichtigkeit („Fliegen“), nicht zuletzt auch Spaß und Erfolg. Möglicherweise stehen Parkinson-Kranken mehr Bewegungskompetenzen zur Verfügung, als es den Anschein hat. Geeignete Reize scheinen dieses Repertoire zeitweise erschließen zu können.