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Niederlande. Ob Depressive öfter an
Parkinson erkranken als Menschen ohne diese Diagnose, untersuchten A.
Schuurman und seine Mitarbeiter in einer retrospektiven Langzeitstudie
über 25 Jahre. An der Untersuchung beteiligten sich 1.358 depressive und
67.570 nicht depressive Personen. Von ihnen erkrankten im Lauf der Zeit
1,4 bzw. 0,4 Prozent an einem Morbus Parkinson. Die Autoren erklären das
dreifach höhere Parkinson-Risiko Depressiver mit der bekannten Hypothese,
dass ein zerebraler Serotonin-Mangel Depressionen fördert. Da die
Serotonin-Aktivität im Gehirn Parkinson-Kranker erniedrigt ist, würde
nachvollziehbar, warum ein und derselbe Patient sowohl an Morbus Parkinson
als auch an einer Depression erkrankt. Teilweise vermutet man, dass das
Gehirn durch eine Reduzierung der Serotonin-Aktivität versucht, den
Dopamin-Mangel zu kompensieren. Denn Serotonin hemmt die
Dopamin-Freisetzung und dramatisiert so das bereits vorhandene
Dopamin-Defizit. Depressionen „bahnen“ somit nicht zwangsläufig eine
Parkinson-Krankheit; sie lassen sich auch als Ausdruck eines frühen
Kompensationsversuches des Gehirns bzw. als Parkinson-Frühsymptom werten.
A.G. Schuurman u.a.:
Increased risk of Parkinson’s disease after depression.
Neurology 2002 (58) 1501-1504 |